Ein defekter Zeilentransistor kann die Folge eines defekten Zeilentrafos oder gar der Zeilenablenkspule sein. Im Detail handelt es sich um Windungsschlüsse, Überschläge durch Luftblasen im Verguss oder defekte Dioden oder Kondensatoren in der Kaskade.
Aber der Transistor kann auch "einfach so" durch Ermüdung kaputt gehen, ein einmaliger Austausch-Versuch lohnt sich deshalb immer.
Eine weitere Fehlerursache ist ein defekter Speicherkondensator. Sein Kapazitätsverlust lässt die Kollektorspannung unbeschränkt ansteigen, bis der Transistor durchbricht - er ist sofort tot. Wer keine Prüfmöglichkeit hat, sollte den Kondensator bei Verdacht auswechseln. Zumindest sollte man ihn genau ansehen (ggf. auslöten), ob er Blasen hat.
Hinweis: Bei Fernsehgeräten der DDR-Produktion ist der (wertvolle) Transistor durch einen Reihenwiderstand geschützt, an dem eine Temperatursicherung in Form eines Federblechs mit niedrigschmelzendem Lot angebracht ist. Dieser Widerstand wird auch im Normalbetrieb recht heiß und senkt den Gesamtwirkungsgrad dieser Geräte erheblich. Defekte Transistoren sollten deshalb stets durch "Halbleiter-Ermüdung" entstehen.
Als allgemeiner Ersatztyp für alle Geräte ist der BU2520DF (10A/800V) (0,89 EUR) empfehlenswert, er hat ein vollisoliertes Gehäuse und ausreichend Leistung. Ein Exemplar als Vorrat ist für den Bastler hilfreich.
P.S.: Für 19-Zöller reicht dieser Transistor nicht mehr, da lautet der geeignete Ersatztyp 2SC3997 (20A/800V) für 7,15 EUR bei Reichelt.
Vor dem Auswechseln sollte man sämtliche Dioden rund um den Zeilentrafo prüfen und bei Verdacht einseitig ablöten (aber die Diode parallel zum Transistor darf nicht fehlen!). Leider funktionieren manche dieser Dioden im Dioden-Tester, versagen aber bei Hochspannung (und bringen ebenfalls den Transistor zum Sterben).
Wer Risiko scheut, bringe in die Zuleitung vom Netzteil zum Zeilentrafo einen Widerstand (zweckmäßigerweise eine 100-W-Glühlampe) hinein.
Transistor auswechseln und einschalten.